Empörungsroutine im virtuellen Obdachlosenmilieu

„Willst du etwa, dass einer zu dir Penner sagt?“ Beim Hamburger Obdachlosenmagazin Hinz&Kunzt ist man sich uneinig. Das Browserspiel ‚Pennergame’ steht zur Diskussion. Birgit Müller, Chefredakteurin des Blattes, diskutiert mit Verkäufer Gerrit über das Thema. Müller findet das Spiel „diffamierend“, Gerrit findet es „klasse“. Sie stehen dabei stellvertretend für eine Debatte, in der das Spiel ebenso geliebt wie hart kritisiert wird. Fast eine Millionen registrierte Spieler hat das Pennergame inzwischen erreicht, außerdem ein Verfahren der Kommission für Jugendmedienschutz.

Viel Aufregung – wenig Maßstab

Ein Spiel in der Kritik: Auf die Spitze getriebene Obdachlosenklischees unterhalten im Pennergame. Die Menschenwürde ist in Gefahr, sagen die einen. Alles nur Spaß und Spiel, sagen die anderen. Wieder einmal müssen Moral und Ethik in der virtuellen Realität geprüft werden. Sogar die Kommission für Jugendmedienschutz (KJM) schaltet sich ein. Doch nach welchen Kriterien wird eigentlich bewertet?